Methodenmaterial
Projekt . Methodenmaterial
Hauptziel des Folgeprojekts „Gleichheit in der Vielfalt 2“ war es, ein diversitysensibles Methodenset im Rahmen der Präventionsarbeit Radikalisierung (Sexualität, Rollenbilder, Körperbilder) für den Einsatz in der Jugendarbeit zu erstellen. Dieses wurde in der direkten Arbeit mit Jugendlichen mit Fluchterfahrung entwickelt.
Ententeich
Diese Methode soll den
eigenen Blick für Konstruktionsprozesse, Machtmechanismen und herrschende Normvorstellungen schärfen. Eigene Geschlechter-
rollenzuschreibungen werden hinterfragt und reflektiert, um die eigene Rolle in der (Re)Produktion von Rollenbildern und Machtverhältnissen zu erkennen. Ein Verständnis für andere Geschlechter, Lebensweisen, sexuelle Orientierungen und Präferenzen wird so gefördert.
Buffet der Vielfalt
Diese Methode soll einen achtsamen objektiven Diskurs zum Thema Sexualität im Kontext von Gesellschaft, Religion und Kultur ermöglichen und das Thema besprechbar machen.
Ohne wertend zu sein, wird Vielfältigkeit von Sexualität sichtbar gemacht. Verschiedene Meinungen sind erlaubt und erwünscht. Es gilt, eigene Werte und Normen zu reflektieren und voneinander in der Vielfalt zu lernen. Verständnis und Toleranz füreinander werden entwickelt, gefördert und erlebbar gemacht. Die Karten stehen in Deutsch, Englisch und Arabisch zur Verfügung.
Zeitstrahl
Der Zeitstrahl zeigt die gesellschaftliche Entwicklung von Sexualität und Geschlechterrollen der westlichen Industrieländer im Zeitraum der Postmoderne 1950 bis heute.
Die Veränderungen von gesellschaftlichen Normen, Moralvorstellungen und Gesetzgebung sowie der Einfluss von Medien und die Entwicklung vielfältiger Kommunikationsmöglichkeiten können so anschaulich erklärt werden. Es wird dadurch nachvollziehbar gemacht, welche Faktoren für unsere jetzige Sicht auf Sexualität und Rollenbilder zuständig sind, um ein Verständnis von Transkulturalität und den Abbau von Vorurteilen zu fördern.
Sexualität in den Weltreligionen
Die Karten zeigen, wie unterschiedlich und ähnlich Sexualität in den Weltreligionen (Katholizismus, Islam, Reformierte, Judentum, Hinduismus) thematisiert wird. Die Themen Sexualität vor der Ehe, Sexualität außerhalb der Ehe, Homosexualität, Verhütung und Scheidung werden erläutert und können verglichen werden. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität im Kontext von Religion wird dann mit Karten über die Menschenrechte und sexuellen Rechten ergänzt, um Toleranz anzuregen und einen gesellschaftsgültigen Konsens zu formulieren.
Die Karten stehen in Deutsch, Englisch und Arabisch zur Verfügung.
Spiel „Gleichheit in der Vielfalt“
Ziel bei diesem Spiel ist, ein Bewusstsein für soziale Ungleichheiten sowie Empathie für Menschen aus anderen sozialen Zusammenhängen zu entwickeln, aber auch ihre Stärken und Ressourcen zu sehen. Das Bewusstwerden von Diskriminierung und der eigne Perspektivenwechsel wird durch das aktive Spielen erlebbar gemacht, Diskussionen werden angeregt und Vorurteile abgebaut.
Frauen-Weltkarte
Die Indikatoren: Lebenserwartung, Alphabetisierung, Schulbesuch und Einkommen sowie Mütter- und Säuglingssterblichkeit werden anhand dieser Frauen-Weltkarte dargestellt. Sie bietet die Möglichkeit, objektiv über Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, dass diese in unterschiedlichen Ländern, Gesellschaften und Systemen unterschiedlich und daher auch veränderbar sind.
Sex-Päd-Übersetzungsmappen
Diese Übersetzungsmappen bieten anschauliche Fachinfos zu den Themen Frauenkörper, Menstruation, Jungfernhäutchen, Schwangerschaft und Verhütungsmittel in Deutsch, Arabisch, Russisch, Türkisch und Kroatisch. Inhalt, Bilder und Übersetzungen dafür kommen von der sehr empfehlenswerten Homepage zanzu – mein Körper in Wort und Bild (www.zanzu.de).
Genderbread Person
Zeigt das Zusammenspiel zwischen Sex, Gender und sexueller Orientierung und dient so zum besseren Verständnis gesellschaftlicher Konstruktion von Geschlecht.
Interesse?
Entstandenes Methodenmaterial kann gerne ausgeliehen werden.
Michaela Moosmann
+43 5574 45801
Projektdauer
2017 - 2018