Jugendxundheit - gegendert?
gender:impulstage 2011

Titelblatt Folder gender:impulstage 2011Die entscheidenden Weichenstellungen für eine gesunde Entwicklung und einen ausgeglichenen Lebensstil werden im Kindes- und Jugendalter gestellt.
Kein Wunder, dass diese Lebensphase der Jugendlichen geprägt ist von der Lust auszuprobieren, Grenzen auszutesten, sich riskant zu verhalten. Dabei haben Mädchen und Jungen eine unterschiedliche Problemwahrnehmung und unterschiedliche Bedürfnisse. Möglichkeiten, wie Erwachsene Mädchen und Jungen in diesem Spannungsfeld unterstützen können, zeigten die gender:impulstage 2011 des Mädchenzentrums Amazone.

Am Dienstag, den 4. Oktober 2011, veranstaltete das Mädchenzentrum Amazone im Auftrag des Vorarlberger Frauenreferats die dritten gender:impulstage an der FH Vorarlberg.

 

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Junge und Mädchen überkreuzen einen FingerAm Vormittag nutzten rund 50 Besuchende die Möglichkeit, sich bei Impulse Erleben & Wohlfühlen inspirieren zu lassen. Im Foyer der FH Vorarlberg stellten sich die Vorarlberger JugendXundheitsprojekte Taktischklug - Eventbegleitung, alls im grüana, KENNiDI und die AmazoneBar vor und boten erlebnisorientierte Inputs wie den Wohlfühlparcours von KENNiDI, den Rauschbrillenparcours der Taktischklug Arena, alkoholfreie Cocktails an der AmazoneBar oder die Ausstellung von alls im grüana.
Jugend, Gesundheit und Gender - was verbindet diese drei Begriffe? Dieser spannenden Frage wurde am Nachmittag mit den Impulsen zu Theorie & Praxis von Dipl. Päd.in Anja Wilser und Dr. Reinhard Winter nachgegangen. Nach den einleitenden Worten von Mag.a Amanda Ruf M.A., Geschäftsführerin des Mädchenzentrums Amazone, eröffnete Mag.a Monika Lindermayr, Leiterin des Vorarlberger Frauenreferats, den Fachtag und begrüßte die rund 60 Teilnehmenden. Die Referierenden gaben Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung, setzten diese in Bezug zur Arbeit mit Mädchen und Jungen und vermittelten Methoden und Übungen für die Praxis in Schule, Verein, Jugendhaus und Ausbildungsstätte. Die gender:impulstage 2011 eröffneten neue Perspektiven auf die Thematik der geschlechtssensiblen Jugendgesundheit.

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Erkenntnisse für die Praxis - Jugendliche brauchen:Junge und mädchen überkreuzen Fäuste mit Daumen nach oben

  • stabile soziale Beziehungen, eine beste Freundin, einen besten Freund.
  • innere und äußere Freiräume, um sich auszuprobieren und zu entwickeln.
  • Förderungen der Kompetenzen im Umgang mit Konflikten.
  • Ermutigung Entwicklungsschritte im eigenen Tempo machen zu dürfen und sich nicht unter Druck setzen zu müssen.
  • Förderung des Selbstwerts - vor allem bei Mädchen - nicht über Bestätigung für Leistung und Aussehen, sondern für das eigene, individuelle Sein.
  • positive Zugänge zum Körper ,um ein gesundes Körpergefühl zu finden.
  • Auseinandersetzungen mit erwachsenen Frauen und Männer.


Um Jugendliche mit Gesundheitsthemen zu erreichen ist es nötig, sich nach ihrer Definition und Auffassung von Gesundheit zu richten und die Angebote dementsprechend und gemeinsam mit ihnen zu gestalten.

Statement-Splitter Teilnehmende

„Ich finde die gender:impulstage eine super Idee und ich finde es toll, wie so etwas umgesetzt werden kann. Ich bin wegen der Thematik angereist und auch um zu sehen, wie man so etwas in Salzburg thematisieren kann.“
Teresa Lugstein, Mädchenbeauftrage des Landes Salzburg

„Wir haben 80 Lehrlinge und das Thema Gesundheit liegt uns sehr am Herzen. Ich bin jetzt schon zum 2. Mal bei den gender:impulstagen. Das ist für mich eine Veranstaltung bei der ich immer kommen möchte.“
Otto Ulrich Bechter, Ausbildungsleiter Zumtobel

„Ich habe Genderarbeit noch erlebt, als sie noch sehr um Akzeptanz ringen musste. Ich finde es sehr wohltuend, dass es nun wirklich schon mehr zum Mainstream gehört, einfach so sprechen und denken zu können. Ich war wieder selber in Bewegung und habe nachgedacht, wie Veränderungen in meinem Tätigkeitsbereich ausschauen könnten.“
Martha Müller, Personalabteilung Tridonic, derzeit in Bildungskarenz


Portrait Frau Anja Wilser

Dipl. Päd.in Anja Wilser studierte Erziehungswissenschaft in Tübingen mit den Schwerpunkten Geschlechterforschung, Mädchen- und Frauenarbeit, geschlechterbezogene Jugendhilfe und Gesundheitsförderung. Sie ist Mitarbeiterin bei SOWIT - Sozialwissenschaftliches Institut Tübingen und Gründungsfrau einer Mädchenberatungsstelle. Ihre Arbeitsbereiche dort sind Gesundheit, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten, Suchtprävention und Sexualpädagogik. Seit 2003 arbeitet sie als Dozentin, Therapeutin und Supervisorin am Stuttgarter Institut für Systemische Therapie, Beratung und Supervision.


portrait Dr. WinterDr. Reinhard Winter, studierte Pädagogik und ist ausgebildeter Psychodramaleiter. Im Sozialwissenschaftlichen Institut Tübingen befasst er sich mit den Themen Jungen und Gesundheit, Geschlechterforschung und Gender Mainstreaming. Er war Mitautor beim Deutschen Männergesundheitsbericht, leitet thematische Weiterbildungen und arbeitet praktisch mit Jungen zu Gesundheitsthemen. Als Autor des Buches „Jungen – eine Gebrauchsanweisung“ beschäftigt er sich verstärkt mit Eltern und anderen Erziehenden.

Der Ausklang am Buffet bot den Teilnehmenden Gelegenheit sich über den spannenden Nachmittag zu unterhalten, sich auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen. Außerdem konnten die JugendXundheitsprojekte erkundet und am Büchertisch mit gendergerechten Fachliteratur geschmökert werden.

Das Mädchenzentrum Amazone und das Vorarlberger Frauenreferat danken herzlich für das Interesse und die rege Teilnahme bei den gender:impulstagen 2011.

Veranstalterinnen:

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