Kultur

Zu den Aufgaben von Mädchenkulturarbeit zählt es, die täglichen Leistungen von Mädchen und die dabei eingesetzte Kreativität wahr zu nehmen und aufzuwerten. Die Ressourcen und Stärken der Mädchen sind Ausgangspunkt, Mittelpunkt und Orientierung für eine nachhaltige, bedürfnisorientierte und lebensnahe mädchenkulturelle Auseinandersetzung.

Interkulturelle Mädchenarbeit bezieht sich auf alle Mädchen und junge Frauen unabhängig ihrer Kultur, Nationalität, Religion, sexueller Orientierung und sozialen Verhältnissen etc. Sie akzeptiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede und baut Grenzen im Kopf ab. Ziele sind die Aufwertung der Kulturvielfalt, sie als Expertinnen ihrer Lebenswelt wahrzunehmen, interkulturelle Sensibilisierungsarbeit zu leisten und die Informations- und Beratungsangebote zur Stärkung der Mädchen auszubauen. Die Methoden sind der kritische Dialog und das bewusste Voneinander- und Miteinander-Lernen. Der bewussten Veröffentlichung der Mädchenwelten kommt ein hoher Stellenwert zu.

In Workshops und Projekten wird die Kulturvielfalt der Mädchen und jungen Frauen aufgewertet und Vielfalt als Stärke gesehen.

Ausbildung

Unter Ausbildung versteht das Mädchenzentrum Amazone einen ganzheitlichen, lebensbegleitenden Entwicklungsprozess des Menschen, bei dem geistige, kulturelle und lebenspraktische Fähigkeiten, sowie persönliche und soziale Kompetenzen erweitert werden.

Der Vereins Amazone arbeitet seit Beginn daran, Mädchen und junge Frauen anzuregen, ihren gesamten Entfaltungsspielraum zu nutzen, sich mit der eigenen Identität auseinander zu setzen und den eigenen Blickwinkel zu erweitern. Mädchen, junge Frauen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren werden darin begleitet, ihre Denkgewohnheiten auf stereotype Geschlechterrollen kritisch zu hinterfragen. Entscheidend für Bildungs- und Berufsfindungswege sind immer die Fähigkeiten und Interessen der Jugendlichen.

Gemeinsam mit Bildungsinstitutionen werden für das System Schule für Mädchen und Jungen, Lehrpersonen, Eltern, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Angebote geschaffen. Ziele des Fachbereichs Ausbildung sind die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, die Erweiterung des eigenen Blickwinkels zu Genderthemen, das kritische Hinterfragen eigener Denkgewohnheiten und Handlungsmuster, die Erweiterung individueller Handlungsoptionen, die Ausbildung von Sozialkompetenzen und die Ausbildung der Fähigkeit zu komplexem und zusammenhängendem Denken.

Die Umsetzung erfolgt in vielfältigen und erlebnisorientierten Methoden, die dem ganzheitlichen Zugang entsprechen und an die Lebenswelten der Zielgruppe Jugendliche und/oder Erwachsene anknüpfen.

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Projekte
mach es gleich:
gender & schule


Workshops
Future Girls & Boys

Gewalt

Im Verein Amazone findet neben der alltäglichen gewaltsensiblen Mädchenarbeit gezielte Gewaltprävention statt. Dabei entdecken die Mädchen ihr Kraft- und Machtpotential und lernen dieses um- und einzusetzen. Dies ermöglicht ihnen Positionierung und Abgrenzung gegenüber anderen.

In verschiedenen Workshops erkennen Mädchen und junge Frauen eigene Grenzen, benennen ihre Gefühle, stärken ihre Wahrnehmung und ihren Selbstwert. Sie lernen sich gewaltlos zu verteidigen, aber auch Techniken der Selbstverteidigung werden vermittelt.

Kommunikation, Konfliktkultur und Deeskalationsstrategien sind weitere Inhalte der mädchenspezifischen Gewaltprävention des Vereins Amazone.

Für Mädchen mit Gewalterfahrungen bieten wir Beratungen und für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Fachberatungen zu gewaltspezifischen Fragen an. In Seminaren für Fachpersonen werden theoretische und praktische Inputs für eine nachhaltige Gewaltprävention vermittelt.

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Projekte
Jugendsozialarbeit
#stopviolence
empowHER*


Workshops

Selbst & Bewusst

 

Arbeit

Die Berufswahl von Jugendlichen ist nach wie vor traditionell geprägt und entspricht häufiger gängigen geschlechtsstereotypen Rollenbildern als ihren individuellen Fähigkeiten. Laut der aktuellen Lehrlingsstatistik der Wirtschaftskammer Vorarlberg wählt fast die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge ihren Lehrberuf aus nur drei Berufsfeldern aus. Diese Einschränkung auf wenige Berufssparten vollzieht sich erst in der Entwicklung eines jungen Menschen. Als Kinder decken sich die Vorstellungen von Mädchen und Jungen und speisen sich aus einem breiteren Spektrum. Je älter sie werden, desto mehr werden sie von gesellschaftlichen Rollenbildern geprägt, die die ursprüngliche Vielfalt der Berufsvisionen stark minimiert. Mädchen konzentrieren sich dann häufiger auf jene Rollen, die ihnen gesellschaftlich zugeschrieben werden.

Bereits seit 1999 werden im Verein Amazone Projekte und Angebote zur geschlechtssensiblen Berufsorientierung und zum gleichberechtigten Zugang zur Arbeitswelt durchgeführt. So wird Mädchen und Jungen das breite Spektrum der Berufsauswahl eröffnet und sie werden in ihrem Arbeitsalltag unterstützt.

Erlebnisorientierte Workshops und Angebote im Mädchenzentrum ermöglichen Mädchen das Experimentieren mit technisch-handwerklichen Fähigkeiten in der AmazoneWerkstatt.

In Seminaren, Vorträgen und Fachberatungen bietet der Verein Amazone Multiplikatorinnen und Multiplikatoren durch praktische Methoden eine Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen, Lebensplan und den unterschiedlichen Zugängen von Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess und deren Herausforderungen im Arbeitsleben an.

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Projekte
Girls, Worx & Culture
Techniktage für Mädchen
Bifo Messe
I kann's! I trau mer's zu!

Workshops
Future Girls & Boys
Roberta – Mädchen eroberen Roboter

Sexualität

Sexualität ist heute im privaten und öffentlichen Bereich ein heikles Thema. Es ist nicht mehr so tabuisiert, doch nach wie vor ist der Umgang mit dem Thema Sexualität oft von Unsicherheit geprägt, sei es aus persönlicher Befangenheit oder um allfällige Konflikte und Diskussionen zu vermeiden.

In den Medien sind die Themen Liebe und Sexualität davon geprägt, überpräsent zu sein ohne wirkliche Informationen zu liefern. Es werden nicht nur die von Jugendlichen gewünschten Inhalte transportiert, sondern zugleich auch jene für die Kommerzialisierung von Sexualität typische Ideologie, die Sexualität auf ihre körperlich-technische Dimension reduziert. Wenn diese Inhalte unreflektiert bleiben, tragen sie dazu bei, dass Mädchen und Jungen dem Bild der/des starken, aufgeklärten und coolen Jugendlichen entsprechen wollen und auch müssen, ohne tatsächlich umfassend informiert und aufgeklärt zu sein. Was fehlt, ist ein emanzipatorischer Entwurf von Sexualpolitik und –erziehung, in dem befreiende, aufklärerische Impulse ihren berechtigten Platz und Zusammenhang zu anderen politischen Fragen finden.

Im spielerischen Setting und dem angst- und konkurrenzfreien Umfeld des sexualpädagogischen Projekts Klipp & Klar können Jugendliche Fragen zum Thema Sexualität und Aufklärung stellen und Antworten finden. Die Stärkung des Selbstwerts, Eigenbestimmtheit, ein gutes Körpergefühl und das Recht „Nein“ zu sagen, stehen dabei im Mittelpunkt.

In Fachberatungen erhalten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aktuelle Informationen zum Thema Sexualität. Sie werden in die Methoden der Sexualpädagogik eingeführt, in ihrer Arbeit begleitet, ihre Fragen werden beantwortet und die Vernetzung untereinander gefördert.

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Projekt
Klipp & Klar