Erhebungen
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Erhebungen zu Frauen in Führungspositionen
Im Rahmen des Interreg-Projekts betrifft:frauen entscheiden wurden 2016 zwei Erhebungen in den Regionen Liechtenstein, Graubünden und Vorarlberg durchgeführt.
Die erste Erhebung befasst sich mit der Sammlung und Aufbereitung von vorhandenen Daten von Frauen in Führungspositionen. Sie bezieht sich auf die Bereiche Politik, Verwaltung, Bildung, Wissenschaft, Kultur, Soziales, Pflege, Gesundheit, Sport, Land- und Forstwirtschaft sowie Wirtschaftsunternehmen.
Die zweite Erhebung, eine Medienanalyse, beleuchtet die Präsenz von Frauen in Führungspositionen in den regionalen Medien.
Erhebung und Aufbereitung von vorhandenen Daten zu Frauen in Führungspositionen
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die geschlechtsspezifische Segmentierung des Arbeitsmarktes in der Verteilung von Führungspositionen in allen genannten Bereichen ähnlich verläuft. Obwohl der Anteil erwerbstätiger Frauen in einigen Branchen – etwa in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Bildungswesen - höher liegt als der der Männer, wirkt sich das keineswegs auf den Anteil von Frauen in Führungspositionen aus. Die Zahlen der Erhebung liefern dafür einen klaren Beweis.
Resultate der Erhebung
- In keinem der untersuchten Bereiche konnte eine paritätische Teilhabe von Frauen in Entscheidungs- und Führungspositionen festgestellt werden. Gesamthaft betrachtet gibt es zwischen den drei Regionen im Hinblick auf den Anteil von Frauen in Führungspositionen keine gravierenden Unterschiede. Lediglich in den Bereichen Landwirtschaft, Soziales und Bildung sind kleinere Unterschiede feststellbar.
- In den Bereichen Kultur, Gesundheit, Pflege und Soziales ist der Frauenanteil in allen drei Regionen signifikant höher als in der Privatwirtschaft. In der Privatwirtschaft gibt es nur sehr wenige Frauen in Führungsebenen, wobei auch Vorstände und Aufsichtsräte überwiegend männlich besetzt sind.
- In Wirtschaftsunternehmen mit Landesbeteiligungen ist in Führungspositionen ein etwas höherer Frauenanteil als in der Privatwirtschaft feststellbar. Auch in staatlichen Kommissionen und Beiräten in den drei Regionen ist ein wachsender Frauenanteil zu verzeichnen. Generell wird deutlich, dass in den staatlichen und staatsnahen Bereichen durch gezielte Maßnahmen, die in den jeweiligen Länderberichten dargestellt werden, die Präsenz von Frauen in Entscheidungspositionen deutlich erhöht werden konnte.
- Aus der Untersuchung geht weiter hervor, dass Frauen in Führungspositionen den Frauenanteil in Gremien generell steigen lässt. Dies zeigt sich am Beispiel von Bürgermeisterinnen und Vereinspräsidentinnen, die weitere Frauen ermutigen, verantwortungsvolle Positionen zu übernehmen.
Download Erhebung zu Frauen in Führungspositionen
Die länderspezifischen Erhebungen können über die drei Gleichstellungsstellen bezogen beziehungsweise heruntergeladen werden.
Für Vorarlberg: www.vorarlberg.at
Für Liechtenstein: www.llv.li/#/1202/publikationen
Für Graubünden: www.stagl.gr.ch oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Medienanalyse
Die zweite Untersuchung befasste sich mit der Präsenz von Frauen und Männern in ausgesuchten Medien der drei Länder.
Die zahlenmäßige Erfassung und Darstellung von Frauen und Männern in Führungspositionen in jeweils einem ausgewählten Printmedium der drei Regionen wurde in der vorliegenden Form zum ersten Mal durchgeführt. Sie konzentrierte sich dabei auf die sogenannten „Professionals“, also auf Personen in den Bereichen Politik, Verwaltung, Bildung, Wissenschaft, Kultur, Soziales, Pflege, Gesundheit, Sport, Land- und Forstwirtschaft sowie Unternehmen und Organisationen der Wirtschaft, die eine Entscheidungs- oder Führungsfunktion innehaben. Insgesamt wurden in den drei Regionen 32 Zeitungsausgaben untersucht. Untersucht wurden die Zeitungen von 11. bis 16. April und von 2. bis 8. Mai 2016.
Schlussfolgerungen aus der Analyse
- Die Bereiche Wirtschaft und Politik weisen in der vorliegenden Untersuchung mit 47 % die höchsten Beitragsanteile aus. Wie die Länderanalysen zeigen, sind es Männer, die diese Themen in der Berichterstattung dominieren. Wie aus der Untersuchung „Aufbereitung und Erhebung von Daten zum Anteil von Frauen und Männern in Entscheidungs- und Führungspositionen“ ersichtlich wird, ist gerade der Bereich Wirtschaft in den drei Regionen eine absolute Männerdomäne.
- In der vorliegenden Analyse werden Männer in den Beiträgen in allen drei Medien häufiger zitiert und abgebildet. In den untersuchten Berichten sind beträchtliche Unterschiede zwischen Männer und Frauen feststellbar. Dadurch, dass Frauen weniger zitiert und auch weniger oft abgebildet werden, entsteht ein Zerrbild. Frauen werden dadurch bedeutend weniger beachtet und als weniger wichtig wahrgenommen.
- In allen drei Medien wird eine deutliche Mehrzahl der Artikel nicht durch die Autorin/den Autor gezeichnet. Über die drei Länder gesehen schreiben mehr Journalistinnen als Journalisten über Frauen. Ein Großteil der erhobenen Meldungen wurde jedoch nicht ausgezeichnet. Frauen als Autorinnen ersichtlich zu machen wäre ein wichtiger Indikator für ihre Präsenz in den Medien.
Download Gesamtbericht Medienanalyse
Die länderspezifischen Medienanalysen können über die drei Gleichstellungsstellen bezogen beziehungsweise heruntergeladen werden.
Für Vorarlberg: www.vorarlberg.at
Für Liechtenstein: www.llv.li/#/1202/publikationen
Für Graubünden: www.stagl.gr.ch oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Infobox
Infos & Kontakt
Susanne Willi
+43 5574 45801
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Laufzeit
November 2015
bis Dezember 2017